Jahreshauptversammlung 2024

Jahreshauptversammlung 2024 der AGH mit Neuwahlen

Neuwahlen, die Bohlenstegbrücke und erfolgreiche Naturschutzprojekte im Hafenlohrtal

Im Mittelunkt der Jahreshauptversammlung der AGH, die am vergangenen Freitag im Weinhaus „Mehling“ in Lohr am Main stattfand, stand des Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Sebastian Schönauer aus Rothenbuch neben dem Bericht über das positive Ergebnis beim Verkauf der Tucholsky- Büchlein „Das Wirtshaus im Spessart“ der Wiederaufbau der Bohlenstegbrücke, die im Naturschutzgebiet im oberen Talbereich zwischen dem Ahlmichdamm und dem Weiler Lichtenau die Hafenlohr überquert. Vor allem durch die Mithilfe der BUND Naturschutz Ortsgruppe Rothenbuch wie der Unterstützung der Gemeinde Rothenbuch sei diese komplizierte Arbeit noch vor Einbruch des Winters erfolgreich und kostengünstig erledigt werden. Vom Abriss der alten Brücke über das Einbauen der T-Stahlträger als Brückenlager, bis hin zum Aufschrauben der neuen Holzbohlen aus Lärchenholz, waren es vor allem die ehrenamtlichen Helfer, die einen kostengünstigen Neubau und die daraus resultierende Kostenübernahme durch die Regierung von Unterfranken ermöglichten, was sich im Kassenbericht trotz etwas verringerter Mitgliederzahl auf 354 positiv niederschlug.

Alle Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden mit Sebastian Schönauer an der Spitze, der die AGH seit über 40 Jahre anführt, jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Stellvertreter sind für die nächsten beiden Jahre Dieter Seidel und Joachim Eich aus Rothenbuch, Schatzmeister bleibt Hubert Künzinger aus Lohr am Main und Schriftführer Georg Balling aus Rothenbuch. Die Riege der Beisitzer besteht aus Bernhard Rückert und Harald Milner, beide aus Lohr, Gerd Aulenbach aus Rothenbuch und Michael Kunkel aus Heigenbrücken.

Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart, fasste die im Jahr 2023 im Hafenlohrtal umgesetzten Naturschutzmaßnahmen zusammen. So wurden im Naturschutzgebiet u.a. Gebüsche zurückgedrängt, eine Schafweide vergrößert, Arnika aus gebietseigenen Samen ausgepflanzt und weitere Kleingewässer gebaggert. Neue Artnachweise – u.a. bei den Libellen – belegen den Erfolg der Maßnahmen.

Arnika im NSG Hafenlohrtal

Große Aufmerksamkeit erzielte auch das Monitoring zur Beweidung mit Wasserbüffeln und Exmoorponys im unteren Teil des Hafenlohrtals. Sowohl die letztjährige Vogelkartierung wie die botanischen Begleituntersuchungen belegen die gute Entwicklung der Weideflächen. Die Anzahl der Pflanzenarten hat sich auf den Untersuchungsflächen seit Beweidungsbeginn mehr als verdoppelt. Zu einer zweitägigen Fachtagung „Beweidung in Auen“ kamen im Oktober über 100 Fachleute in den Spessart. Auf der zugehörigen Exkursion durchs Hafenlohrtal gab es große Anerkennungen für die Beweidungen mit Moorschnucken, Steinschafen, Gelbvieh, Wasserbüffeln und Pferden. 2023 haben insgesamt wieder über 250 Besucher an Salomons naturschutzfachlichen Weideführungen im Hafenlohrtal teilgenommen. „Wir haben hier einfach tolle Tierhalter :innen, die gerne mit dem Naturschutz zusammenarbeiten. Die Leute sehen und würdigen das“, freute sich der Naturpark-Mitarbeiter.  

Die Vorhaben für das Jahr 2024 sind vor allem der notwendig gewordene Neubau und die Finanzierung einer weiteren Bohlenstegbrücke, die den zweiten Arm der Hafenlohr, den Triftbach, überquert und den beliebten Wanderweg wieder sicherer macht. Daneben wird eine Wanderung in Form einer naturkundlichen Exkursion und ein kleines Sommerfest im Tal geplant, die auf der neu gestalteten Homepage der AGH neben weiteren aktuellen Informationen unter www.ag-hafenlohrtal.de eingesehen werden können.

i.A. Sebastian Schönauer

Pressemitteilung zur Jahreshauptversammlung der AKTIONSGEMEINSCHAFT HAFENLOHRTAL e.V.
am Donnerstag,20.Juni 2019 im Gasthaus „Hochspessart“/ Lichtenau

 

„Rettet das Hafenlohrtal in seiner Beschaulichkeit und als Oase für Mensch und Natur!“ Dieses Motto soll nach Beschluss der Jahreshauptversammlung der Aktionsgemeinschaf Hafenlohrtal die Devise der nächsten Monate sein.

Über 7.000 Menschen hatten sich in den vergangenen Monaten gegen die Errichtung eines „Eichenzentrums“ im Hofgut Erlenfurt ausgesprochen. „Das sollte ein Signal an die neue Koalitionsregierung aus CSU und Freien Wählern sein“, meinte der AGH – Vorsitzende Sebastian Schönauer, „die umstrittenen Baupläne aufzugeben und mit den im Naturpark Spessart vereinten Landkreisen im Spessart neu zu überlegen, in welcher Form und wo im Spessart die ins Spiel gebrachte Naturschutz – Akademie errichtet werden könnte“. Spessartbund und Naturparkverwaltung haben kürzlich von einer Kapazität von maximal 15 Personen für den angedachten Akademiebetrieb gesprochen, wobei auf den Bau eines Übernachtungszentrums gänzlich verzichtet werden sollte. Neuerdings ins Gespräch kam aus Kreisen des Lohrer Stadtrats dabei die Überlegung, diese Akademie der Staatlichen Forstschule in Lohr anzugliedern, auf deren Gelände genug Platz für einen Anbau vorhanden wäre. „Diesem Vorschlag würden wegen der damit entfallenen Störungen im Tal auch die Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal und die Naturschutzverbände „aus vollem Herzen“ zustimmen“, so Sebastian Schönauer. Auch das vom Umweltministerium geplante und von Staatsminister Thorsten Glauber (FW) mit dem Naturpark Spessart favorisierte Infozentrum am Bischborner Hof mit Erholungspark, als Ausgangspunkt für Sternwanderungen sowie Gastronomieangeboten wird unterstützt.

Hafenlohrtal- Exkursion
Nach einer Gedenkminute für die leider plötzlich verstorbene Gaby Weber berichtete der der AGH – Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht auch von der Hafenlohrtal- Exkursion zu mehreren ökologisch interessanten Highlights im Hafenlohrtal, die Christian Salomon, Gebietsbetreuer des Naturparks Spessart, leitete. Auf dem neu angelegten Erlebnis-Pfad ging die Wanderung von Lichtenau auf dem Mühlgrabendamm zum Bohlensteg. Insbesondere der Abstecher zur Biberburg begeisterte die Teilnehmer*innen. Weiter berichtete der Vorsitzende, dass auf den seit einem Jahr mit Moorschnucken, einer vom Aussterben bedrohte Haustierrasse der „Weißen hornlosen Heidschnucke“ beweideten Fläche im Naturschutzgebiert Hafenlohrtal südlich des Bohlenstegs sich die Artenvielfalt vom Schmetterling bis zu Käfern und Molchen wesentlich verbessern konnte. Unterstützt wird die gerade für Feuchtgebiete prädestinierte Ziegenherde dabei von 18 Ziegen, die sich auch an höhere Gebüsche wagen und so das Tal vom unerwünschten Aufwuchs von Weiden und anderen Büschen freihalten. Der Zustand der Flächen im NSG des oberen Hafenlohrtals, dessen Mittelpunkt der viel besuchte Bohlensteg der AGH ist, ist nach Ansicht mehrerer Exkursionsteilnehmer durch das Beweidungskonzepte und die Entnahme der teilweise wild wuchernden Gebüsche verbessert worden.
„Der Wechsel von Mähen und Mulchen zur Beweidung und das Arnika- Ansiedelungsprogramm habe bereits jetzt eine erkennbare Verbesserung der biologischen Qualität erbracht“, konnte der AGH – Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht ausführen.

Abschließend bedankte sich der Vorsitzende bei den Vorstandsmitgliedern für ihren teilweise jahrzehntelangen, selbstlosen Einsatz zur Rettung und Erhaltung des einzigartigen Hafenlohrtals. Hauptaufgabe war die Pflege des Bohlenstegs und der Wandertafeln. Gelungen ist mittlerweile die Professionalisierung der Homepage www.ag-hafenlohrtal.de . Schatzmeister Hubert Künzinger aus Lohr bedankte sich insbesondere an bei den ca. 700 treuen Mitgliedern, da ihre „Treue zur AGH es ermöglicht, die erfolgreiche Arbeit im Tal fortsetzen zu können.“ Der Kassenbericht 2018 schloss mit positiven Zahlen bei einem Gesamtvermögen von ca. 7.000 Euro ab. Nach dem positiven Prüfungsbericht und der Entlastung von Kasse und Vorstandschaft erfolgten die Neuwahlen, die nur geringe Veränderungen erbrachten:
Erster Vorsitzender blieb Sebastian Schönauer aus Rothenbuch, ebenso wie seine Stellvertreter Erich Perchermeier aus Marktheidenfeld und Dieter Seidel aus Rothenbuch. Kassier bleibt Hubert Künzinger, Lohr am Main, der zusammen mit Harald Milner auch das Amt des Schriftführers übernimmt.
Als Beisitzer gewählt wurden Gemeinderat Georg Balling, Walter Weber, Joachim Eich und Frank Ohme. alle aus Rothenbuch. Frau Dr. Ursula Andrien, Harald Milner und Christian Salomon aus Lohr am Main ergänzen die Liste der Vorstandsmitglieder. Als Revisoren wurden Altbürgermeister Günter Eich aus Rothenbuch und Alexandra Weber, die Tochter der Verstorbenen gewählt. Auf Antrag eines Mitglieds beschloss die Versammlung, die Kreisgruppen des BUND Naturschutz im Spessart und den Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu bitten, Infostände mit Unterschriftslisten gegen das bisher geplante Eichenzentrum zu organisieren, um so das Tal in seiner Beschaulichkeit und als Oase für Mensch und Natur zu erhalten.